Stadt Feuchtwangen

Eine Küchenzeile zum Unterfahren, absatzfreie Böden mit rutschhemmendem Belag oder auch eine absenkbare Kleiderstange im Schrank können das Leben in den eigenen vier Wänden im hohen Alter und bei eingeschränkter Mobilität erheblich erleichtern. In einer barrierefreien Musterwohnung der Stadt Feuchtwangen machen eine Vielzahl weiterer Einrichtungselemente altersgerechtes Wohnen exklusiv erlebbar. Bei einer Besichtigung der Räumlichkeiten mit Feuchtwangens ersten Bürgermeister Patrick Ruh entdeckten Landrat Dr. Jürgen Ludwig und Gerhard Siegler, Behindertenbeauftragter des Landkreises Ansbach, nun die vielfältigen Möglichkeiten einer barrierefreien und altersgerechten Wohneinrichtung.

Schon seit einigen Jahren suche man im Landkreis händeringend nach hilfreichen Möglichkeiten der Wohnraumberatung, wie Landrat Dr. Ludwig schilderte. Schließlich sei das Thema höchstrelevant und betreffe einmal jede Bürgerin und jeden Bürger in irgendeiner Weise. „Diese tolle Musterwohnung und die exklusiven Beratungen und Führungen mit einer zertifizierten Fachkraft vor Ort sind genau das, was wir hier im Landkreis dringend gebraucht haben“, betonte Dr. Jürgen Ludwig. Der Landrat dankte der Stadt Feuchtwangen, dieses Problem aktiv angegangen zu haben und damit den gesamten Landkreis zu unterstützen.

Als Behindertenbeauftragter im Landkreis kenne Siegler nach eigener Aussage viele Bürgerinnen und Bürger, die aufgrund körperlicher Einschränkungen nur schwer allein in ihrem eigenen Zuhause wohnen können. Dabei könnten schon kleine Veränderungen und entscheidende Details bei der Wohneinrichtung die Lösung sein. „Genau deswegen ist die barrierefreie Musterwohnung der Stadt Feuchtwangen extrem wichtig“, schilderte Siegler. „Als sehr gutes Beispiel zum Anfassen und selber Ausprobieren zeigt sie, wie eine Wohnung altersgerecht gestaltet werden kann und was auch für das eigene Zuhause noch möglich ist.“

Einzigartig im Bezirk Mittelfranken

Die barrierefreie Musterwohnung befindet sich in einem denkmalgeschützten Anwesen inmitten der Feuchtwanger Altstadt. Wie Bürgermeister Ruh informierte, habe die Stadt Feuchtwangen das ehemalige Schuhhaus im Jahr 2015 erworben und dem städtischen Kommunalunternehmen „KU Stadtentwicklung Feuchtwangen“ zur Sanierung übergeben. Im gesamten Bezirk Mittelfranken hat Feuchtwangen als einzige Kommune den Zuschlag für eine geförderte Musterwohnung erhalten. Neben einem Zuschuss der Regierung von Mittelfranken in Höhe von 100.000 Euro hat der Landkreis Ansbach die Wohnung mit 20.000 Euro gefördert. Dazu wurde die komplette Ausstattung und elektronische Einrichtung gesponsert.

Die Wohnung ist nahezu komplett barrierefrei und größtenteils behindertengerecht eingerichtet und soll seit Herbst 2020 allen Interessierten barrierefreies Wohnen veranschaulichen und vor allem erlebbar machen. „Bayernweit einmalig ist ein temporäres Probewohnen möglich“, ergänzte Bürgermeister Ruh. Hierbei können Interessierte die Musterwohnung mit ihren einzelnen Ausstattungsdetails und allen elektronischen Hilfsgeräten selbstständig und vor allem auch in Ruhe ausprobieren. KU-Vorstand Arthur Reim bietet zudem allen Bürgerinnen und Bürgern aus Feuchtwangen exklusive Beratungen und Führungen durch die Musterwohnung an. Als zertifizierter Wohnraumberater für ältere und behinderte Menschen ist Reim hierfür fachlich bestens ausgebildet.

Darüber hinaus finden in der barrierefreien Musterwohnung regelmäßig Außensprechtage der Pflegeberatungsstelle des Landkreises Ansbach mit einer kostenlosen, individuellen, trägerunabhängigen Pflegeberatung für Pflegebedürftige und deren Angehörige statt. Eine Pflegeberatung mit Möglichkeit der Besichtigung der barrierefreien Musterwohnung der Stadt Feuchtwangen gibt es in diesem Jahr noch am Montag, den 22. August, den 26. September und den 31. Oktober jeweils zwischen 8.00 und 12.00 Uhr. Um Voranmeldung bei Herrn Maximilian Lechler am Landratsamt Ansbach unter der Telefonnummer 0981/468-5220 wird gebeten.