Stadt Feuchtwangen

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Pressemitteilung Archiv 2021

Feuchtwangen als Vorreiter zur Klimaneutralität

21.05.2021


Mit fachlicher Unterstützung aus der Wissenschaft zur Dekarbonisierung der Energieversorgung in Feuchtwangen: die Stadtwerke Feuchtwangen arbeiten seit März eng mit dem Campus Feuchtwangen, einer Außenstelle der Hochschule Ansbach, und der Siemens AG zusammen, um zeitnah ihr gesamtes Versorgungsgebiet vollständig kohlenstofffrei mit Energie zu versorgen.


Damit nimmt Feuchtwangen eine exklusive Vorreiterrolle im gesamten Bezirk Mittelfranken ein, indem die Kreuzgangstadt schon jetzt gemeinsam mit herausragenden Fachleuten das wichtige Zukunftsthema Dekarbonisierung konkret anpackt. „Für Stadt, Stadtwerke und gleichermaßen für die Bürgerinnen und Bürger ist der bewusste Schritt zu einer CO2-freien Energieversorgung nicht nur aus technischer, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht zukunftsweisend“, erklärte Dr. Rainer Saliger, Projektentwickler für dezentrale Energiesysteme bei der Siemens AG. Viele Städte und Regionen hätten das Thema CO2-freie Versorgung erkannt, nur wenige aber haben laut Dr. Saliger schon konkrete Schritte und ein strukturiertes Vorgehen gestartet. „Mit der Kooperation zur Dekarbonisierung nimmt Feuchtwangen in Mittelfranken eine Pionierrolle in der Energiewende ein“, schilderte Saliger. „Damit können wir für Feuchtwangen ein weiteres Ausrufezeichen zum Thema Nachhaltigkeit setzen“, ergänzte Professor Dr. Johannes Jungwirth, der Leiter des Campus Feuchtwangen.


Ziel der fachlichen Kooperation ist letztendlich die Entwicklung einzelner Kernstrategien zur Dekarbonisierung der Energieträger im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Feuchtwangen inklusive deren operativer, bezahlbarer und möglichst zeitnaher Umsetzung. „Die Stadtwerke arbeiten schon jetzt an einigen Punkten wie beispielsweise dem Ausbau der erneuerbaren Energiegewinnung mit Photovoltaik“, erläuterte der Technische Werkleiter Lothar Beckler. „Mit der Expertenrunde geht es für uns nun darum, ein zukunftsfähiges Gesamtkonzept aller wegweisenden Strategien zu erarbeiten, um unsere Energieversorgung im Feuchtwanger Gebiet schnellstmöglich zu einhundert Prozent CO2-frei zu haben.“ Die Analyse und Benennung der konkreten Strategien solle dabei laut Plan bereits zum Ende des Jahres abgeschlossen sein. Als Zeitpunkt für eine vollständige CO2-freie Energieversorgung durch die Stadtwerke Feuchtwangen streben die Experten spätestens das Jahr 2035 an, wobei für den Sektor Strom eine komplett klimaneutrale Versorgung bereits ab 2030 denkbar sei. „Alle unsere Ziele hängen allerdings gänzlich davon ab, ob wir zum Thema Speicherung eine sinnvolle Lösung entwickeln können“, betonte Lothar Beckler ausdrücklich.


„Gewünscht ist es dabei, den Prozess sowie die einzelnen Entwicklungen zur Dekarbonisierung sehr bürgernah durchzuführen“, schilderte Feuchtwangens erster Bürgermeister Patrick Ruh. Zudem sollen im regelmäßigen Austausch zwischen den Projektbeteiligten und einem Gremium aus Fraktionsmitgliedern Sachstandsberichte und laufende Aktivitäten vorgestellt und diskutiert werden, so Bürgermeister Ruh.


Kooperationspartner mit bester Ausstattung und langjähriger Erfahrung


In der aktuell laufenden ersten Phase der Kooperation gehe es laut Beckler nun zunächst um eine Bestandserfassung und Konkretisierung der gegenwärtigen Situation und Zahlen der Stadtwerke. Im Zuge des Projektes sollen darüber hinaus unter anderem auch eine Energiebedarfsanalyse, eine wirtschaftliche Bewertung, eine ergebnisbasierte Auswahl potenzieller Technologien sowie auch eine Identifikation erster Umsetzungsprojekte einschließlich wirtschaftlicher und technischer Bewertung folgen. Fachlich und technisch bestens ausgestattet wird der Campus Feuchtwangen insbesondere bei der Aufbereitung und Analyse des aktuellen sowie künftigen Energiebedarfs beitragen. „Wir haben den nötigen Technologieüberblick, um mögliche Zukunftsszenarien zu erstellen und technisch zu bewerten“, so Professor Jungwirth, der nach eigener Aussage durch seine langjährige Tätigkeit im Bereich der Kraftwerksoptimierung und Vernetzung auch zum wirtschaftlichen Aspekt wichtige Beiträge liefern könne. Siemens dagegen verfüge nach Aussage von Rainer Saliger über langjährige Erfahrung mit dezentralen Versorgungskonzepten und kooperiere zu diesem Thema bereits erfolgreich mit Städten wie beispielsweise Wunsiedel und Haßfurt. „Für die Stadtwerke bietet die Dekarbonisierung neue Perspektiven einer weitestgehend unabhängigen Energieversorgung mit einem erheblichen Anteil lokaler Wertschöpfung“, so der Siemens-Experte.


„Je früher wir also in dieses Thema einsteigen, desto besser sind wir für die Zukunft aufgestellt“, hob Lothar Beckler hervor. „Dazu ist es natürlich auch für den benachbarten Campus Feuchtwangen großartig, wenn wir unseren zukünftigen Studenten direkt vor unserer Haustüre zeigen können, wie die wegweisenden Themen aus der Vorlesung unmittelbar zur Anwendung kommen“, fügte Professor Jungwirth hinzu.

Erarbeiten derzeit Kernstrategien für eine zukunftsfähige CO2-freie Energieversorgung durch die Stadtwerke Feuchtwangen (von links): Feuchtwangens erster Bürgermeister Patrick Ruh, Mitarbeiter der Stadtwerke Feuchtwangen Daniel Reimer und Technischer Werkleiter Lothar Beckler, Dr. Rainer Saliger von der Siemens AG sowie der Leiter des Campus Feuchtwangen Prof. Dr. Johannes Jungwirth.
Erarbeiten derzeit Kernstrategien für eine zukunftsfähige CO2-freie Energieversorgung durch die Stadtwerke Feuchtwangen (von links): Feuchtwangens erster Bürgermeister Patrick Ruh, Mitarbeiter der Stadtwerke Feuchtwangen Daniel Reimer und Technischer Werkleiter Lothar Beckler, Dr. Rainer Saliger von der Siemens AG sowie der Leiter des Campus Feuchtwangen Prof. Dr. Johannes Jungwirth.