Stadt Feuchtwangen

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Pressemeldungen Archiv 2022

"Franken um 1920"

07.11.2022


Einen kleinen ausgewählten Einblick in das kulturelle Leben in Franken um 1920 gibt es aktuell im Fränkischen Museum in Feuchtwangen. Der Frankenbund e.V. zeigt anlässlich seiner Gründung vor 100 Jahren eine Ausstellung mit kulturellen Ereignissen im Rahmen der damaligen politischen Situation und sozialen Lage der Zeit. Sechs Stationen vergegenwärtigen dabei die authentische Lebenssituation in Franken während dieser Zeit und vermitteln eine Vorstellung von Freud und Leid des damaligen Alltags. Im kleinen feierlichen Rahmen eröffneten erster Bürgermeister und Vorsitzender des Vereins für Volkskunst und Volkskunde Feuchtwangen Patrick Ruh, Bezirksrat und dritter Bürgermeister Herbert Lindörfer gemeinsam mit Ausstellungsmacherin Evelyn Gillmeister-Geisenhof die Schau offiziell.


„Wir selbst kennen die Zeit um 1920 nur aus Erzählungen unserer Eltern und Großeltern“, begrüßte Ruh die Gäste der Eröffnung. „Aber dank deren Geschichten haben viele von uns auch heute noch einen persönlichen Bezug zu den Ereignissen vor einhundert Jahren.“ Sich nun noch einmal das Leben dieser Zeit bewusst vor Augen zu führen, sei für den Feuchtwanger Bürgermeister wichtig und positiv. „Gerade in Sachen Nachhaltigkeit können wir hier vielleicht auch für die heutige Zeit etwas ableiten.“ Für Herbert Lindörfer sei die Ausstellung „Franken um 1920“ mehr als ein Geschichtsrückblick. Sie zeige die schwierigen Zeiten nach dem Ende des ersten Weltkrieges. „Freude und Not, Ablenkung und Krisen stehen eng beieinander“, verbildlichte Lindörfer. Angesichts der Ereignisse der vergangenen beiden Jahre habe die Präsentation einige Berührungspunkte zur heutigen Zeit und sei für den dritten Bürgermeister daher ein aktuelles, brennendes Thema, das die Menschen mit Blick auf die eigene Zukunft tief besorgt.


Wie Gillmeister-Geisenhof in einem kurzen Überblick mit anschließender Führung durch die Ausstellung im Fränkischen Museum Feuchtwangen erklärte, geben szenische Darstellungen, Abbildungen und Texte aus den Bereichen Theater, Lyrik, Literatur, Musik, bildende Kunst, Architektur und Kleidung eine kleine Einsicht in das fränkische Alltagsleben vor einhundert Jahren. Geprägt war das Leben in Franken um 1920 durch den Ersten Weltkrieg und dessen Folgen, so die Ausstellungsmacherin. Gegensätze bestimmten das politische Leben sowie das Tun und Denken jeder Bürgerin und jedes Bürgers. Vor allem Kunst und Kultur machten diesen inneren und auch äußeren Zwiespalt sichtbar. Mit der Sehnsucht nach Normalität in einer Zeit der Unsicherheit wurde schließlich der Frankenbund gegründet.


Präsentiert werden in der Schau neben der Gründung des Frankenbundes am 11. Oktober 1920 in Würzburg auch die Themen Kunstszene, Kleidung sowie Theater und Politik. Dazu greift die Ausstellung jeweils in eigenen Einheiten auch die große Wohnungs- und Lebensmittelnot der Nachkriegszeit sowie den Pazifismus in der fränkischen Literatur im Zusammenhang mit den Grausamkeiten des Ersten Weltkriegs auf. Wie Gillmeister-Geisenhof ausdrücklich betonte, handle es sich dabei jeweils nur um Schlaglichter und Momentaufnahmen, die einen kleinen, ausgewählten Blick in die Zeit in Franken um 1920 bieten soll.
Noch bis 18. Dezember 2022 ist die Ausstellung des Frankenbundes e.V. im Fränkischen Museum in Feuchtwangen zu sehen.

Im Rahmen der offiziellen Eröffnung führte Ausstellungsmacherin Evelyn Gillmeister-Geisenhof (zweite von rechts) die anwesenden Gäste, unter anderem mit Bürgermeister Patrick Ruh (rechts), seinem zweiten Stellvertreter Herbert Lindörfer sowie Andreas Schalk, Abgeordneter des Bayerischen Landtages, durch die Schau.
Im Rahmen der offiziellen Eröffnung führte Ausstellungsmacherin Evelyn Gillmeister-Geisenhof (zweite von rechts) die anwesenden Gäste, unter anderem mit Bürgermeister Patrick Ruh (rechts), seinem zweiten Stellvertreter Herbert Lindörfer sowie Andreas Schalk, Abgeordneter des Bayerischen Landtages, durch die Schau.