Pressemeldungen
Feuchtwangen setzt auf Wasserstoff-Zukunft
19.08.2025
Die Stadt Feuchtwangen geht beim Aufbau einer klimafreundlichen Energieversorgung weiter voran. Mit der Aufnahme der IFSEC Green H2 AG als Hauptgesellschafter der H2 Hub nahKRAFT GmbH und der Bestellauslösung für den Elektrolyseur Feuchtwangen wurde nun ein weiterer Meilenstein erreicht. Die Genehmigungsplanungen für den Elektrolyseur in Feuchtwangen und damit für die Umsetzung der Zukunftstechnologie Wasserstoff laufen derzeit auf Hochtouren. Begleitet werden die Planungen dabei von modernster Technologie.
Ein zentrales Instrument ist dabei der sogenannte "digitale Zwilling". Hierbei handelt es sich um ein softwaregestütztes Modell der realen Anlage, mit dem der spätere Betrieb für die Elektrolyse bereits im Vorfeld simuliert und optimiert wird. „Wir setzen bewusst auf einen intelligenten und vorausschauenden Planungsansatz. So sorgen wir dafür, dass unsere geplante Wasserstoffproduktion und auch -nutzung über die gesamte Lebensdauer der Anlage effizient und wirtschaftlich abläuft", erläuterte Feuchtwangens erster Bürgermeister Patrick Ruh.
Der digitale Zwilling erlaubt es, unterschiedlichste Szenarien zu berechnen – von Dunkelflauten im Winter über Feiertage bis hin zu Strompreisschwankungen oder historischen Wetterdaten. Auch eventuelle Betriebsstörungen und Abnahmeverzögerungen können simuliert werden. Daraus ergeben sich wertvolle Erkenntnisse für die Auslegung und Steuerung der Anlage. „Damit können wir etwa sicherstellen, dass auch bei wechselnder Einspeisung aus erneuerbaren Quellen die Wasserstofflieferungen verlässlich eingehalten werden können", so Ruh weiter.
Gefördert wird die Erstellung dieses umfassenden Betrieblichen Energiekonzepts für die H2 Hub nahKRAFT GmbH als Pionierarbeit vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.
Starker Partner und gesicherter Abnehmer
Auf Beschluss des Feuchtwanger Stadtrats soll die IFSEC Green H2 AG der Schweizer IFSEC Gruppe künftig mit 51 Prozent der Anteile Hauptgesellschafter der H2 Hub nahKRAFT GmbH sein. Die nahKRAFT GmbH, Tochtergesellschaft der Stadtwerke Feuchtwangen, wird weiterhin 49 Prozent der Anteile halten. Die Geschäftsleitung teilen sich dann Lothar Beckler, Technischer Leiter der Stadtwerke Feuchtwangen und Geschäftsführer der nahKRAFT GmbH, und Marcus Reitmaier, Geschäftsführer der IFSEC Gruppe. Thomas Stöhr, Kaufmännischer Leiter der Stadtwerke Feuchtwangen, und Fabio Lupisella, Treuhändler der IFSEC Gruppe, sind Prokuristen. „Die IFSEC Gruppe verfügt über ein hervorragendes Netzwerk in der internationalen Wasserstoffwirtschaft und bringt zugleich tiefgreifendes Know-how bei der technischen Umsetzung mit. Gerade für ein solch zukunftsweisendes Projekt brauchen wir einen starken, erfahrenen Partner an unserer Seite", begründete Bürgermeister Ruh die Entscheidung für die Partnerschaft.
Dazu ist ein wichtiger Schritt mit zur Realisierung des Feuchtwanger Elektrolyseurs geschafft. „Schon jetzt haben wir einen ersten Abnahmevertrag über grünen Wasserstoff erfolgreich abgeschlossen“, berichtete Lothar Beckler. „Der Vertrag sichert ab Januar 2027 über einen Zeitraum von drei Jahren die Abnahme von jährlich mindestens 200 Tonnen Wasserstoff – mit einer Option auf maximal bis zu 600 Tonnen pro Jahr.“ Weitere Abnahmeverträge befinden sich laut Beckler bereits in konkreten Verhandlungen.
„Durch die Lage nahe der Autobahn, die bestehende Infrastruktur und das Potenzial für erneuerbare Energien ist Feuchtwangen ein strategisch hoch interessanter Standort und kann sich zu einem zentralen Knotenpunkt für die regionale Wasserstoffwirtschaft entwickeln“, zeigte sich Bürgermeister Ruh überzeugt. Wie Beckler hierzu ergänzte, zeigen schon jetzt weitere Investoren großes Interesse an der geplanten Nutzung der Abwärme des Elektrolyseurs sowie am Ausbau regenerativer Stromerzeugung vor Ort.