Pressemeldungen
Ortsumfahrung Sommerau offiziell freigegeben
07.07.2025
Die neue Ortsumfahrung Sommerau ist offiziell für den Verkehr freigegeben. In einem kleinen, feierlichen Rahmen wurde das bedeutende Infrastrukturprojekt der Stadt Feuchtwangen im Beisein zahlreicher Ehrengäste und Projektbeteiligter seiner Bestimmung übergeben. Mit der Fertigstellung setzt Feuchtwangen ein starkes Zeichen für eine zukunfts- und leistungsfähige Verkehrsanbindung.
Feuchtwangens erster Bürgermeister Patrick Ruh hob in seinen Begrüßungsworten die große Bedeutung der Maßnahme für die gesamte Region hervor. „Trotz notwendiger Kompromisse haben wir unser Ziel erreicht: Die neue Trasse entlastet Sommerau spürbar vom Durchgangsverkehr, bringt mehr Ruhe, höhere Sicherheit und eine bessere Anbindung – echte Fortschritte für Sommerau und ganz Feuchtwangen“, erklärte Ruh. Zur Einordnung verwies der Feuchtwanger Bürgermeister auf ein Verkehrsgutachten aus dem Jahr 2012. Damals zählten die Experten innerhalb eines Werktages 6.400 Fahrzeuge sowie 700 Schwerlastfahrzeuge durch Sommerau. Für das Jahr 2030 rechnet die Prognose mit 10.300 Fahrzeugen sowie 1.700 Schwerlastfahrzeuge innerhalb eines Werktages auf der neuen Ortsumfahrung. „Feuchtwangen ist und bleibt eine industrielle Stadt. Verkehr wird es hier immer geben – umso wichtiger ist es, diesen sinnvoll zu lenken und die Lebensqualität in unserer Stadt und unseren Ortsteilen zu sichern“, betonte Ruh.
Auch Regierungspräsidentin Dr. Kerstin Engelhardt-Blum sprach von einem wichtigen Gewinn für die Lebensqualität vor Ort. In einem Rückblick skizzierte sie die langjährige Planungs- und Umsetzungsphase bis zum Baustart. Erste Gespräche zur Trassenführung gab es bereits im Jahr 2004. Im Jahr 2012 folgte der Planungsauftrag an das Ingenieurbüro und 2016 schließlich der Planfeststellungsbeschluss. Nach einem mehr als zweijährigen Klageverfahren und weiteren behördlichen Prozessen konnte im April 2023 mit dem symbolischen Spatenstich der Startschuss für das Brückenbauwerk erfolgen. Mit Blick auf die Bauphase lobte Dr. Engelhardt-Blum die schnelle, kompetente und zuverlässige Umsetzung durch die Feuchtwanger Baufirma in enger Abstimmung mit dem städtischen Tiefbauamt und dem Staatlichen Bauamt Ansbach.
Insgesamt umfasst das Neubauprojekt weit mehr als den Bau der neuen, rund 1,8 Kilometer langen Trasse: Realisiert wurden zudem eine Brücke, ein Wellstahldurchlass, eine Stützwand, zwei Regenrückhaltebecken, eine neue Ortszufahrt nach Sommerau, ein neuer Radweg nach Reichenbach sowie umfangreiche ökologische Ausgleichsmaßnahmen. Parallel dazu setzten die Stadtwerke Feuchtwangen wichtige infrastrukturelle Maßnahmen um. Zudem ertüchtige das Staatliche Bauamt Ansbach den Oberbau des Rehau-Kreisverkehrs sowie den Abschnitt der Staatstraße 1066 zwischen Dengert und Einfahrt „Am Casino“. Bis voraussichtlich Herbst 2025 erfolgen noch restliche Arbeiten für den Rückbau der alten Bestandsstraße sowie weitere Pflanzarbeiten. Die finale Vermessung ist für Oktober 2025 geplant. Die Baukosten belaufen sich auf circa 7,2 Millionen Euro. Im Rahmen des Sonderbaulastprogramms des Freistaats Bayern nach Artikel 13f des Bayerischen Finanzausgleichsgesetzes (BayFAG) erhält die Stadt Feuchtwangen eine Zuwendung in Höhe von etwa 6,166 Millionen Euro.
Regierungspräsidentin Dr. Engelhardt-Blum und Bürgermeister Ruh dankten allen Beteiligten, die dieses wichtige Projekt möglich gemacht haben. Gleichzeitig wiederholte Ruh seinen Appell, die Planungs- und Genehmigungsverfahren bei Bauprojekten deutlich zu beschleunigen: „Was wir bereits beim Spatenstich gefordert haben, gilt mehr denn je. Wir müssen die Verfahren straffen – rechtlich, aber auch mit Blick auf die vielfach fehlenden Planungskapazitäten in Verwaltung und Ingenieurbüros.“
Zum Abschluss sprachen Dekanin Uta Lehner und Pfarrer Christoph Matejczuk den Segen für die neue Straße und alle Verkehrsteilnehmer aus.