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Pressemeldungen

Beeindruckende Schenkung an das Fränkische Museum Feuchtwangen

02.12.2025


Herbert Lindörfer, 2. Vorsitzender des Vereins für Volkskunst und Volkskunde Feuchtwangen e.V. (l.), sowie Museumsleiterin Uta Karrer (r.) freuen sich über die Schenkung von Klaus und Eva Legler an das Fränkische Museum Feuchtwangen.
Herbert Lindörfer, 2. Vorsitzender des Vereins für Volkskunst und Volkskunde Feuchtwangen e.V. (l.), sowie Museumsleiterin Uta Karrer (r.) freuen sich über die Schenkung von Klaus und Eva Legler an das Fränkische Museum Feuchtwangen.

Große Freude im Fränkischen Museum Feuchtwangen: Vierzehn Gemälde, Radierungen und Zeichnungen von Claus Sperling (1890-1971) erhielt das Fränkische Museum Feuchtwangen als Schenkung von Klaus und Eva Legler aus München.


Das beeindruckende künstlerische Werk von Claus Sperling bewegt sich zwischen Impressionismus und Neuer Sachlichkeit. Der gebürtige Berliner Claus Sperling studierte zwischen 1907 und 1909 an der Hochschule für bildende Künste in Berlin sowie von 1909 bis 1913 an der Kunstakademie München.


Das malerisch am Wörnitzufer gelegene Larrieden wurde nach dem Ende des Ersten Weltkriegs zum zentralen Wirkungsort des Künstlers. Der zuvor vom Impressionismus geprägte Künstler wandte sich nun der Neuen Sachlichkeit zu. Geprägt von den Werken Wilhelm Leibls und Hans Thomas setzte er sich intensiv mit der dörflichen Umgebung und ihrer Kulturlandschaft, den Menschen und Tieren auseinander. Ein Beispiel für Werke dieser Schaffensperiode Sperlings ist das Gemälde einer „Fränkischen Landschaft mit Schäferkarren“.


1925 zog Claus Sperling mit seiner Ehefrau nach Berlin. Hier begann eine weitere Schaffensperiode, die sich eindrücklich in der Schenkung widerspiegelt. Die nun im Fokus stehenden Tierdarstellungen zeigen Bezüge zum Werk Franz Marcs. Häufig portraitiert Sperling die Tiere schlafend. Die Entstehung dieser Werke fällt in eine Zeit tiefer gesellschaftlicher Umbrüche. In diesem Kontext eröffnen die Gemälde Deutungsräume zwischen Zerbrechlichkeit und der Sehnsucht nach Geborgenheit und Frieden.


Christliche Deutungsebenen lassen sich bereits in den wiederkehrenden Darstellungen von Schafen und Schäfern von Claus Sperling verorten. Um 1930 gab der Künstler seinem Leben eine einschneidende Wendung: Er wandte sich der Kunst ab und studierte Theologie. Als Pfarrer und Mitglied der Bekennenden Kirche leistete er öffentlichen Widerstand gegen den nationalsozialistischen Unrechtsstaat und kritisierte die durch diese errichteten Konzentrationslager. In der Folge wurde er 1937 unrechtmäßig inhaftiert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wirkte Claus Sperling in Demnitz als Pfarrer. Dort widersetzte er sich dem stark antikirchlich agierenden DDR-Regime. 


Das Fränkische Museum Feuchtwangen ist sehr dankbar für die Schenkung der einzigartigen Werke des Künstlers und Pfarrers der Bekennenden Kirche Claus Sperling. Sie ist eine bedeutende Erweiterung der bestehenden Sammlungsbestände. Schon 2010 hat das Museum Claus Sperling eine Sonderausstellung gewidmet. Der Erste Vorsitzende des Vereins für Volkskunst und Volkskunde e.V., Patrick Ruh, hob den künstlerischen Wert der Gemälde hervor. In seinem Büro im Rathaus betrachte er täglich das dort hängende Gemälde eines seiner Amtsvorgängers von Claus Sperling.


Herbert Lindörfer, zweiter Vorsitzender des Vereins für Volkskunst und Volkskunde Feuchtwangen e.V. und Beauftragter des Bezirks Mittelfranken für Kultur, betonte: „Die Werke von Claus Sperling sind eine tolle Bereicherung für das Fränkischen Museum Feuchtwangen. Sie spiegeln ein ganz besonderes Stück Stadtgeschichte wider.“