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Feuchtwangen würdigt europäische Idee
12.05.2025
Zum Europatag und dem 75. Jahrestag der Schuman-Erklärung vom 9. Mai 1950 setzte die Stadt Feuchtwangen ein besonderes Zeichen für europäische Einheit und friedliches Miteinander. Zusammen mit dem europaweit bekannten Kunstprojekt der „Blauen Friedensherde“ wurde die Bedeutung des europäischen Gedankens deutlich aufgezeigt. Initiiert wurde die Aktion von den beiden Feuchtwanger Stadträten Joachim Gutekunst und Michael Nowakowitsch, der sich auch im Projekt „EuropaGemeindeRäte Bayern“ engagiert.
Acht leuchtend blaue Schafe weideten am 9. Mai für kurze Zeit im Forstamtsgarten vor dem Feuchtwanger Rathaus. Sie stammen aus dem Kunstprojekt von Bertamaria Reetz und Rainer Bonk, das seit 2012 unter der Schirmherrschaft der Europäischen Union steht. „Die zentrale Botschaft des Kunstprojektes ist die Symbolik für menschliches Miteinander“, erläuterte Stadtrat Gutekunst. „Jenseits aller ethnologischen, religiösen oder kulturellen Unterschiede möchten die Blauschafe Denkanstöße geben, auf das Verbindende hinweisen und für ein friedliches Miteinander und Toleranz werben, auf Basis der Wertschätzung des Anderen.“ Gleichzeitig bezeichnete Gutekunst das große Friedensprojekt Europäische Union als ein fragiles Konstrukt, das härter denn je von Demokratiefeinden von außen und innen attackiert werde. „Auch deshalb werben wir heute gemeinsam für ein geeintes, starkes und weltoffenes Europa“, erklärte der Feuchtwanger Stadtrat.
Michael Nowakowitsch erinnerte an den visionären Plan des französischen Außenministers Robert Schuman, der die Grundlage für die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) legte. „In einer Zeit, in der Europa nach den verheerenden Folgen des Zweiten Weltkriegs nach Stabilität und Frieden strebte, war Schumans Idee revolutionär“, äußerte Nowakowitsch. „Der Schuman-Plan hatte das Ziel, die wirtschaftlichen Interessen von Deutschland und Frankreich zu verbinden, um so den Frieden in Europa zu sichern und zukünftige Konflikte zu verhindern. Schuman glaubte fest daran, dass eine enge wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den ehemaligen Feinden die Grundlage für einen dauerhaften Frieden schaffen würde.“ Wie Stadtrat Nowakowitsch betonte, erinnere der Europatag nicht nur an die Errungenschaften der europäischen Einigung, sondern auch an die Werte von Frieden, Freiheit und Solidarität, die auch heute weiterhin hochzuhalten seien. In einer Zeit, in der Europa vor neuen Herausforderungen steht, seit es laut Nowakowitsch wichtiger denn je, die Lehren aus der Vergangenheit zu beherzigen und die Zusammenarbeit zwischen den Nationen zu fördern.
Auch Feuchtwangens erster Bürgermeister Patrick Ruh hob die bleibende Bedeutung des europäischen Gedankens hervor: „Die Europäische Union hat nicht nur wirtschaftlichen Erfolg gebracht, sondern vor allem Frieden, Freiheit und Wohlstand geschaffen.“ Die Grundlage hierbei sei Ruh zufolge einst der entschlossene, visionäre und gleichzeitig überzeugende Gedanke des grenzüberschreitenden Miteinanders der europäischen Gemeinschaft gewesen. „Auch Feuchtwangens wirtschaftlicher Erfolg fußt auf dieser Basis des europäischen Marktes. Unsere Herausforderung ist es nun, das Erreichte zu sichern und für kommende Generationen zu bewahren“, so der Feuchtwanger Bürgermeister.