Georg Vogtherr als Motor der Reformation in Feuchtwangen
In Feuchtwangen entfaltete die Reformation mit den Bauernkriegen ab dem Jahre 1525 ihre erste Wirkung. Die Stiftsherren fürchteten gewaltsame Übergriffe, wenn sich die Stadtbevölkerung mit den Bauerntruppen verbinden würde. Und während die Chorherren über Herrieden nach Augsburg flüchteten, wurde der Vikar Georg Vogtherr vom Chorherrn Johann Dietrich zum Verweser der Stiftskirche und der Johanniskirche ernannt. Innerlich möglicherweise bereits seit 1519 der lutherischen Lehre zugewandt, predigte Vogtherr unmittelbar nach der Flucht der Chorherren die Lehre Luthers, hielt den Gottesdienst in deutscher Sprache, schaffte die Ohrenbeichte ab und heiratete sogar.
Als mit der blutigen Niederschlagung der Bauernkriege auch die protestantische Lehre als vermeintlicher Grund für die Aufstände wahrgenommen wurde, suspendierte man nach der Rückkehr der Chorherren Vogtherr und erst 1528, nachdem Georg der Fromme 1527 Markgraf von Ansbach geworden war, fand die Reformation in Feuchtwangen ihre weitere Entfaltung. Vogtherr wirkte bis zu seinem Tod im Jahre 1539 als Motor der Reformation in der Kreuzgangstadt.