„Du kommst hier nicht rein!“ – Dieser viel persiflierte Türsteher-Ausspruch fasst vereinfacht die Gesamtgemengenlage an den Toren Feuchtwangens am 29. und 30. November 1546 zusammen. Es war aber ausgerechnet Kaiser Karl V. des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation mit seinen Soldaten, den die Feuchtwangerinnen und Feuchtwanger partout nicht in die Stadt lassen wollten.
Mit fatalen Folgen, denn so ergoss sich der Zorn des Herrschers mit der Erstürmung der Tore und Plünderungen über die Sulzachstadt. Der alles vernichtenden Brandschatzung entging man nur knapp – auch durch die Fürsprache Albrecht II. Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach, der sich Einfluss auf das Markgrafentum Ansbach und damit auch Feuchtwangen erhoffte. Die halbe Stunde, in denen die marodierenden Truppen jedoch freie Hand hatten, reichte aus, dass alte kaiserliche Bullen und Urkunden unwiederbringlich vernichtet und die berühmte Reliquie des „heiligen nagels ze Fuhtwangen“ vom Kreuz Christi seither verschollen ist.
Aus Anlass des 475. Jahrestages der Ereignisse wurde den Geschehnissen im Herbst 2021 mit einer Freiluftausstellung auf dem Kirchplatz gedacht. In einer künstlerischen Anordnung wurden die Informationen in Keilform vor das Kirchenportal der Stiftskirche gestellt. An den zwei ersten Adventswochenenden 2021 befand sich die Freiluftausstellung auf dem Kirchplatz direkt vor dem Portal der Stiftskirche. Anschließend wurde sie in den Bereich zwischen Johanniskirche und Kasten versetzt und war dort bis zum 15. Januar 2022 zu sehen.