Neue TI: Spuren der Zeit

Historische Mauer

Spuren der Zeit – Echte Geschichte sichtbar gemacht

Die historische Mauer in der Tourist-Information Feuchtwangen ist ein bedeutendes Zeugnis der langen Geschichte der Stadt. Diese massive Steinmauer hat nahezu ein Jahrtausend überdauert und trägt die greifbaren Spuren zahlreicher Konflikte und Verletzungen. Bereits um das Jahr 1000 berichtete der Mönch Froumund von den Anfeindungen, denen die Klosterbrüder ausgesetzt waren. Im Mittelalter eskalierten die Konflikte so weit, dass den Mönchen sogar der Mist verweigert wurde, um ihre Felder zu düngen – ein Vorfall, der den Herrscher dazu zwang, sinngemäß zu urteilen: „Reißt euch zusammen und nehmt Rücksicht aufeinander.“

Feuchtwangen war über Jahrhunderte hinweg ein Grenzort, dessen Bewohner und Strukturen unter dem Einfluss verschiedener kultureller und politischer Strömungen standen. Noch heute gehört Feuchtwangen kirchlich zum katholischen Bistum Augsburg. Der besondere Grenzcharakter ist auch klanglich erfahrbar: Die Glocken von drei Bistümern – Würzburg, Augsburg und Eichstätt – sind im nahegelegenen Weinberg hörbar.

Als Landstadt der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach und später zeitweise preußisch, für kurze Zeit sogar französisch, dann bayerisch, zwischen Reichsstädten wie Rothenburg und Dinkelsbühl, spiegeln sich in Feuchtwangen die Erfahrungen eines Menschenschlags wider, der stets genau prüfte, bevor er neue Einflüsse in seine Identität aufnahm. Diese Skepsis war eine Art Sicherheitsmechanismus, mit dem sich die Stadt und ihre Menschen in turbulenten Zeiten behaupteten.